Chronik

Gründung 19031904 - 1943
Der Ruderclub Simssee wurde nach Angaben der für die "Wiederbelebung" des Vereins nach dem zweiten Weltkrieg maßgeblichen Mitglieder, Rektor Ludwig Wurster aus Schlossberg und Professor Baumgartner, bereits im Jahr 1903 gegründet.

Chronik
Dies entspricht dem Jahr, dass sich auch durch Rückrechnung basierend auf gesicherten Informationen ergibt. So ist aus einer Mitteilung der Vereinsführung an den Oberbürgermeister der Stadt Rosenheim vom 30. März 1943 zu entnehmen, dass die 39. Ordentliche Mitgliederversammlung in der Bahnhofswirtschaft in Rosenheim am 7. April 1943 stattgefunden hat.

Wenn man davon ausgeht, dass die Mitgliederversammlungen jährlich, ohne Unterbrechung auch während des 1.Weltkrieges stattgefunden haben, war die erste Versammlung im Jahre 1904. Nachdem die erste Jahreshauptversammlung üblicherweise ein Jahr nach der Gründung einberufen wird, dürfte das Gründungsjahr im Jahre 1903 gewesen sein.

Dies deckt sich auch mit der Tatsache, dass die Bootshütte vom Verein in den Jahren 1904/05 errichtet wurde, und zwar auf einem Seegrundstück in Baierbach, das dem Ruderclub damals noch nicht gehört hat.
1904 - 1940
Nach Aussage von Mitgliedern ist im Ruderclub auch Segelsport betrieben worden. Bekannt sind auch die Namen zweier Schiffe, sie hießen „Freja I“ und später "Freja II".

Chronik
Einzelheiten über den Umfang der Aktivitäten (Regatten etc.) konnten nicht mehr ermittelt werden. Über-liefert ist jedoch, dass der Ruderclub in der Rosenheimer Gesellschaft eine besondere Stellung eingenommen hat.

So sollen vornehm gekleidete Mitglieder auf Dickschiffen ihrem Sport auf dem Simssee nachgegangen sein. Auch die in Rosenheim vom Ruderclub Simssee durchgeführten Faschingsbälle waren gesellschaftliche Höhepunkte.

1941 - 1943
Dass die Mitglieder des Vereins im Rudern selbst während des 2. Weltkrieges aktiv waren, beweisen Pflichtmitteilungen an übergeordnete Stellen. So wurden 970 Bootskilometer im Jahr 1941 und 526 Bootskilometer im Jahr 1943 gerudert.

Bei der Meldung des Jahres 1943 hat sich die Vereinsführung erlaubt, auf die gegebenen Erschwernisse für einen regelmäßigen Ruder-betrieb hinzuweisen.
1958 - 19631964 - 1976
1958 organisierten die Herren Albert Aicher, Hugo Buchecker und Peter Stern unabhängig vom Ruderclub die erste Nachkriegssegelregatta auf dem Simssee.

Chronik
1959 wurde der Ruderclub Simssee wieder begründet. Im gleichen Jahr erwarb der Verein ein 230 qm großes Ufergrundstück (heute am Randes des Bades in Baierbach), auf der die in den Jahren 1904/05 erbaute Bootshütte stand.

Chronik
Nachdem trotz erheblicher Anstrengung des Vereins die Genehmigung für einen Umbau der Hütte nicht erreicht werden konnte, wurde das Grundstück Anfang 1969 verkauft. Im gleichen Jahr hat der Verein das Grundstück in Edling erworben mit dem alleinigen Ziel, dem stark anwachsenden Seglerclub Simssee ein Zuhause zu geben.

Chronik
Am 8.12.1959 wurde der Seglerclub Simssee von neun Erwachsenen, darunter Gerhard Niessen, Peter Stern, Friedrich Weigel, Heinz Zeikat sen. und sieben Jugendlichen, darunter Klaus und Walter Adam, Karl Scheuring, Peter Holzner und Werner Schropp gegründet. Der halbe Club bestand aus Vorstandschaft, 1. Vorsitzender wurde Peter Stern, er bekleidete das Amt 14 Jahre lang.

1960 wurden bereits vier Regatten gesegelt und in Pietzing ein kleiner Steg gebaut. 1961 hatte der Club eine feste Bleibe, Benno Sandbichler nahm die Segler im "Seehof" bei Baierbach auf. 1962 begann am Simssee eine seglerische Blütezeit, ein Rekordfeld von 59 Booten kam zur Sommerregatta, Finn-Dinghis, Korsare und FDs waren die Hauptklassen.
1964 ist in der Mitgliederversammlung des Ruderclubs das Thema „Fusion mit dem Seglerclub Simssee“ behandelt worden. Zu einer abschließenden Entscheidung kam es jedoch nicht.

Chronik
Der SC Simssee bildete 1964 eine Hobby-Eishockeymannschaft, die der Kreisliga das Fürchten lehrte; dreimal wurde der 2. Platz belegt. 1965 war das Geburtsjahr der noch heute bestehenden Vereinszeitschrift „Verklicker“, die halbverfallene Ruderclubhütte wurde mit viel Eigenleistung instand gesetzt.

1966 zog „Lustwart“ Bobby Arnold ein tolles Fest auf, mit Uschi Glas und Gus Backus. Mitten im Jahr traf den Club ein schwerer Schlag, Benno Sandbichler verkaufte den Seehof, schweren Her-zens pachtete der SCS das ganze Gelände.

1967 fegten die Vereinsmitglieder auf selbstgebauten Eissschlitten über den See. Ein Skiausflug gehörte inzwischen zum festen Programm. 16 der 80 Mitglieder fuhren regelmäßig zu Auswärtsregatten. Hans Klepper stiftete dem Club ein Sturmboot. 1969 zählte die Jugendgruppe bereits 23 Mitglieder und 1970 wurde der erste Jugendkurs abgehalten.

1972 erwarb der SCS einen Traveller und konnte nun endlich seine Regatten vom Wasser aus starten. 1973 trat Peter Stern als 1. Vorstand zurück.

Er war in den 14 Jahren seiner Tätigkeit geradezu zu einer Institution geworden. Kurt Pfeifer trat das schwere Erbe als 1. Vorstand an. 1974 kamen die ersten Jüngstenboote Optimist an den Simssee. Der Seglerclub Simssee pachtete dass vom Ruderclub erworbene Grundstück an der Seestraße in der Gemeinde Prutting.

1975 wurde das Gelände aufgeschüttet, der Steg gebaut, ein Bauwagen diente als behelfsmäßige Unterkunft. Nach jahrelangen Bemühungen durfte der Club 1976 endlich bauen.
1976 - 19901990 - 1999
1980 feierte der SCS den größten sportlichen Erfolg seiner Vereinsgeschichte. Dr.Tobias Neuhann gewann die heißumkämpfte Olympiaqualifikation der Tornados für Tallin. Leider fiel sein Start dem deutschen Boykott zum Opfer. Dr. Neuhann wurde zum zweiten Mal Deutscher Meister, Werner Billing Europameister im Korsar und zum zweiten Mal Dirk Stadler Europameister im A-Cat. Der alte „Reile-Steg“, er war von ihm fast im Alleingang gebaut worden, wich 1982 einem Schwimmsteg.

Die Brüder Egner und Wolfi Niessen machten mit ihrer aufgemotzten 20er Rennjolle Furore auf den bayerischen Langstreckenregatten. Sehr aktiv war auch die Jugendgruppe unter Lilo Wallner.

1985 wurde der drei Jahre währende Einsatz von Gerhard Niessen bei den Behörden vom Erfolg gekrönt. Der Club erhielt die Genehmigung zum Bau eines Krans und der Erweiterung des Clubhauses.

1986 stand der Kran. Gerhard Weidlich wurde auf dem Gardasee Vizeweltmeister im A-Cat. Feierlich wurde der Kran eingeweiht und Gerhard Weidlich geehrt. Der feste Tonnenkreis wurde 1987 durch bewegliche Tonnen ersetzt, Funkgeräte zur Einweisung angeschafft und Gerhard Niessen zum Ehrenmitglied ernannt.

1989 trat Gerhard Niessen als 1.Vorstand zurück, in seiner Amtszeit erlebte der Club einen großen sportlichen Aufschwung. Hans Bauer, schon seit 1982 technischer Leiter, folgte als neuer 1.Vorstand. Die Korsar-Regatta wurde aufgegeben, zwei Jahrzehnte lang war der Simssee eine Korsarhochburg gewesen. Seit längerer Zeit gab es erstmals wieder eine Jugendwoche, Skiausflug und das Sommerfest auf dem neuen Clubgelände wurden wiederbelebt.

Der Pachtvertrag mit dem Geländebesitzer, dem Ruderclub Simssee, konnte bis zum Jahr 2015 verlängert werden. Die letzten Festteile des Steges wurden auf Schwimmstege umgestellt.
1997 starb viel zu früh Peter Stern, Gründungsmitglied des SC Simssee. Einen neuen Vereinsrekord gab es mit 351 Booten bei den Simssee-Regatten, Dirk Stadler errang den Deutschen Meistertitel im H-Boot.

Erstmals startete die „Optiliga Chiemsee“ auf dem Simssee. Das Clubhaus bekam eine Heizung, der komplette Steg einen neuen Belag, ein Ruderbootgestell wurde gebaut.

1998 kamen erstmals 100 Boote zum „Opti-Format-Cup“. Eine Theatergruppe bildete sich und spielte einige Jahre erfolgreich Theater.

1999 erhielt der SC Simssee ein neues Rettungsboot. Die Mitgliederzahl stieg auf 220, davon 110 aktive Segler, sowie eine starke Jugendgruppe. Höhepunkt im sportlichen Vereinsleben war im August 1999, mit der Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaft im Laser-Radial, die erfolgreiche Durchführung der ersten Deutschen Meisterschaft am Simssee.
2000 - 20042005 - 2006
2000 nach Verhandlungen mit den Behörden wurde dem SC Simssee ein neuer, größerer Kran genehmigt und im gleichen Jahr gebaut. Jetzt können Boote bis zu 1,6 Tonnen beim SCS gewassert werden. „Schnuppertage“ für Stephanskirchner und Pruttinger Schulkinder wurden eingeführt. Bei der Opti-Regatta gab es mit 114 Booten einen neuen Teilnehmerrekord bei Simssee-Regatten.

2001 konnte endlich das Schwimmstegproblem gelöst werden. Der Club erhielt für seine Schwimmstege eine öffentlich-rechtliche Genehmigung. Eine Internet-Domäne wurde eingerichtet. Ein großes Zelt wurde aufgestellt, es dient als Unterstellplatz und für gesellige Veranstaltungen.

2002 wurde Dirk Stadler Vizeweltmeister im H-Boot. Gerhard Niessen kandidierte nicht mehr und wurde zum Kommodore ernannt. Genehmigung von Kran und Schwimmsteg und die erste Deutsche Meisterschaft am Simssee waren die herausragenden Erfolge seiner sechsjährigen zweiten Amtszeit.

Der bisherige Jugendwart Hans Reile wurde neuer Erster Vorstand. Ein Schlauchboot mit Motor wurde angeschafft. 2003 wurden Kurt Pfeifer und Hans Reile senior zu Ehrenmitgliedern ernannt. Der Vertrag mit den Seebesitzern wurde erneuert. Der Club erwarb zur Regattasicherung ein weiteres Schlauchboot.

2004 wurde die Jugendarbeit nochmals forciert. Erstmals nahmen Segler des SC Simssee an einem vereinsübergreifenden Oster-Training in Izola/Slowenien teil.
2005 musste das Dach des Clubhauses saniert werden. Erna Willibald und Julius Sperl wurden zu Ehrenmitgliedern des SCS ernannt.

2006 vereinigen sich Seglerclub Simssee und Ruderclub Simssee. Christian Gommer arbeitete den schwierigen Verschmelzungsvertrag aus. Am 27. April stimmten beide Vereine der Verschmelzung zu.
Der neue Club heißt nun Segel- und Ruderclub Simssee (SRS). Damit beginnt eine neue Ära in der Vereinsgeschichte. Die Anlagen des bisherigen SC Simssee, die bisher auf Pachtgrund standen, stehen nun auf eigenem Gelände.