Nervtötender Krimi bei Deutscher Meisterschaft der Minicupper am Simssee
Günter Joost verteidigt vor punktgleichen Simsseer Gerd Diederich seinen Titel
Simssee (ni) Erstmals fand die Deutsche Meisterschaft der Modellyachten Minicupper auf dem Simssee beim Segler- und Ruderclub Simssee statt. Der Minicupper ist eine ferngelenkte Modellyacht mit Bedienmöglichkeit von Ruder und Segeln. Länge 1,30 m, Breite 0,42 m, Tiefgang ca. 0,2 m, Segelfläche ca. 0,76 qm, Gewicht 8 Kilogramm. Bereits über 400 Boote wurden bereits gebaut, Regatten finden hauptsächlich im Winter und in den Vorwinter- und Vorfrühlingstagen statt. Die Klassenvereinigung mit dem Vorsitzenden Günter Jost zählt über 100 Mitglieder.
Eins steht fest, Segeln in Bayern ist nix für Leute mit schwachen Nerven. Dies bestätigte sich einmal wieder bei der Deutschen Meisterschaft der Mini-Cupper, am Simssee. War es am Samstagmorgen noch angenehm warm bei etwas Sonnenschein, so verdunkelte sich der Himmel bald und ein Tiefdruckgebiet bescherte den Minicuppern variablen und sehr böigen Wind aus Süd bis Nordwest. Einmal wusch das gesamte Feld gleichzeitig die Segel und das trotz gefierter Schoten. Dazwischen gab es auch immer wieder Abschnitte mit eher leichten Winden. Dies stellte die Segler vor knifflige taktische, trimm-bezogene Aufgaben, schnelle Reaktionen waren notwendig um die Anzahl der Sonnenschüsse zu reduzieren. Letztendlich trafen sich 14 Teilnehmer der gemeldeten 16 Boote aus Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Bayern. Erfreulicherweise stellte der SR Simssee sechs Teilnehmer, darunter mit Philipp Drexel den Jüngsten.
Am Samstag konnten elf Wettfahrten gesegelt werden. Hierbei legte die Wettfahrtleitung mehrere Luvbojen aus, so dass auch bei geänderter Windrichtung eine passende Kreuzstrecke gesegelt werden konnte. Während der Großteil des Feldes sich munter durchmischte, kristallisierten sich die Favoriten auf den Deutschen Meistertitel schnell heraus. Wie gewohnt setzten sich Günter Joost und Gerd Diederich zügig vom Rest des Teilnehmerfeldes ab. Abends fand ein geselliges Zusammensein bei gutem Essen und viel Getränken bei bester Stimmung der Teilnehmer statt. Auch die Jahreshauptversammlung wurde am Abend durchgeführt. Am zweiten Tag waren noch die fünf restlichen Wettfahrten zu segeln. Es wehte deutlich weniger, aber immer noch böiger und drehender Wind. Gerd Diederich und Günter Joost setzten Ihren spannenden Kampf um den ersten Platz fort. Die Führung wechselte permanent. In der letzten Wettfahrt lag Gerd Diederich bei der letzten Leetonne vor Günter Joost und hätte mit einem Sieg den Deutschen Meistertitel einheimsen können. Jedoch es gelang dem Schweriner Günter Joost, sich vorbei zu segeln und mit einem
halben Meter Vorsprung die letzte Wettfahrt für sich zu entscheiden. Die bessere Platzierung in der letzten Wettfahrt entschied nun bei Punktgleichheit das Titelrennen. Günter Joost wurde Deutscher Meister vor Vizemeister Gerd Diederich vom SR Simssee. Für Diederich blieb nur der zweite Platz, was bei gesegelten acht ersten und acht zweiten Plätzen schon eine undankbare Platzierung ist. Auf den dritten Gesamtplatz landete Steffen Bohnsack vom SSV Schwerin. Einen starken vierten Platz belegte Hans Dinzenhofer vom SR Simssee vor Wolfgang Joppich vom Yachtclub am Tegernsee. Sechster wurde Peter Buck (SSV Schwerin), Siebter Philip Drexel vom SR Simssee, Achte seine Clubkameradin Angi Diederich. Die Simsseer Michaela Simon und Florianb Simo belegten die Plätze 13. und 14. Dank gebührt der sehr gelungenen Organisation. An alles war gedacht und mit Liebe umgesetzt.
Fotos Niessen
Vorne (466) Gerd Diederich und (350) Günter Jost
Die Modelboote wurden vom SRS-Clubsteg gesteuert